Montag, 10. Juni 2019

Rezension: "Die Stille zwischen den Sekunden" von Tania Witte

"Wäre sie nicht gestolpert, hätte sie die U-Bahn noch erreicht. Die U-Bahn, in der eine Bombe explodierte..."

Allgemeine Infos:
Verlag: Arena
Reihe: nein
Originaltitel: Die Stille zwischen den Sekunden
Erscheinungsdatum: 08.03.2019
Seitenzahl: 296
ISBN: 978-3-401-60474-9


Klappentext:
Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das überlebt hat“ und erwarten Betroffenheit von ihr. Aber Mara hat ganz andere Sorgen. Ihre Freundin Sirîn meldet sich immer seltener und scheint plötzlich komplett unerreichbar. Je mehr Mara ihr zu helfen versucht, desto mehr Unverständnis und Ablehnung erntet sie. Was verheimlichen alle vor ihr? Erst als sich ihr Schwarm Chriso in die Suche einschaltet, kommt die erschütternde Wahrheit ans Licht.

An dieser Stelle vielen Dank an den Arena Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mit einer scheinbar ganz harmlosen Situation, doch bereits wenige Seiten später passiert etwas furchtbares: Ein Bombenattentat in einer U-Bahn, die Mara nur knapp verpasst hat.
Mara als Protagonistin fand ich ganz gut gelungen, quasi das normale Mädchen aus der Schule, über das plötzlich alle reden - immerhin hat sie überlebt. Wie sie mit dem Erlebten umgeht, fand ich ebenfalls sehr authentisch dargestellt. Sie schwankt zwischen Unglaube, Verdrängung, Nachforschungen, eben der ganzen Bandbreite der Gefühle und Empfindungen.
Chriso hingegen ist eher so der Coole, der Youtuber, ebenfalls gut ausgearbeitet. Vielleicht teilweise etwas stereotypisch, aber durch seine Entwicklung in der Geschichte wurde er mir dann doch sympathisch.
Zusammen versuchen die Beiden herauszufinden, warum sich Maras beste Freundin Sirin nicht mehr meldet. Gerade wo sie sie so dringend braucht. Dazu hatte ich mir während des Lesens auch so meine Gedanken gemacht, wobei es mir schwer fiel, eine plausible Erklärung zu finden.
Ein kleiner Minuspunkt für mich am Buch war leider die jugendliche Sprache. Ich fand es zwar zur Geschichte und den Charakteren vollkommen passend, aber mich hat es manchmal im Lesefluss gestört. Auf der anderen Seite hat die Autorin so ein gutes Umfeld geschaffen, in dem sich die Zielgruppe direkt mit identifizieren kann.
Gerade das Ende der Geschichte hat mich richtig geschockt, überrascht und zum Nachdenken gebracht. Damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Gefühlt gab es keinerlei Andeutungen vorher oder ich habe sie sehr gekonnt überlesen. Wirklich gut gelungen, aber gleichzeitig sehr erschreckend. Aber gerade durch dieses Ende fühlt man sich Mara noch einmal sehr viel näher.

Fazit:
Insgesamt bin ich mit wenig Erwartungen an das Buch ran gegangen und wurde sehr positiv überrascht. Eine starke Geschichte, die sich besonders in der zweiten Hälfte entwickelt. Hier hat die Autorin es sehr feinfühlig und spannend geschafft, das Thema Traumata in eine Geschichte zu packen.
Empfehlen würde ich das Buch jedem, der ein Jugendbuch zum sensiblen Thema Bombenattentat und Traumataverarbeitung sucht.

2 Kommentare:

  1. Hallo,
    das Buch hört sich einerseits echt gut an, aber andererseits ist Jugendsprache auch nicht so prickelnd. Danke für die Rezension zu diesem Buch, denn dann kann sich vor dem Kauf des Buches die Leseprobe nochmal genauer anschauen und ob es dann wirklich etwas für einen ist :)

    Liebe Grüße
    Blue von Blumiges Bücherparadies

    PS: Vielleicht magst du mir ebenfalls mal einen Besuch abstatten

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  2. Tolles Buch habe es während meines Urlaubs in den Seiser Alm Hotels gelesen.War einfach nur klasse finde ich !Liebe Grüße Wanda

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