Dienstag, 15. Oktober 2013

Rezension: "Linna singt" von Bettina Belitz

Klappentext:
Seit fünf Jahren hat Linna sie nicht mehr gesehen: Maggie, Simon, Jules und Falk, die ehemaligen Mitglieder ihrer Band. Nun treffen sie sich in einer Hütte in den Bergen wieder, um für einen Auftritt zu proben.
Linna hatte eigentlich keinen Grund, Maggies Einladung zu folgen, denn was die anderen nicht wissen: Seit damals hat sie keinen Ton gesungen. Doch etwas treibt sie an, sich ihrem alten Leben zu stellen: die Erinnerung an eine Nacht mit Falk, dem Gitarristen. Linna muss sagen, was für vor fünf Jahren unausgesprochen blieb, und sie muss hören, ob Falk eine Antwort hat.


Meinung:
Der Titel ist nicht unbedingt spektakulär, aber er passt zum Buch. Das Cover finde ich etwas seltsam, weil es nicht wirklich zur Geschichte passt. Höchstens der Schnee in der Kugel. Jedoch muss ich sagen, dass es unter dem Schutzumschlag wunderschön ist, weiß mit roten Schnörkeln, wie auf der Rückseite. Der Klappentext ist in Ordnung, wobei mir der direkt auf dem Buch besser gefällt und der auch neugieriger macht.

Die Idee war gut, wenn in manchen Teilen auch nicht so unbedingt einmalig, wie die abgeschiedene Berghütte. Aber die Bandprobe und die Band an sich dann wiederum schon.

Die Umsetzung lässt mich etwas zwie gespalten zurück. Anfangs hatte ich wirklich mit den langen Kapiteln zu kämpfen. Vielleicht bin ich auch nur verwöhnt, aber die meisten waren über 20 Seiten lang, meist sogar 30. Das hat mich dann doch etwas demotiviert zum Lesen. Vielleicht lang es aber auch noch mit an der kleinen Schrift.
Zudem gab es bestimmte Dinge, Äußerungen, Geschehnisse, die oft vor kamen. So zum Beispiel das Schlafen. Ja man kann in so einer Hütte bei Schnee nicht viel anderes machen, aber es wurde doch sehr häufig erwähnt und da durch erschien es ein wenig langatmig.
Dennoch muss ich sagen, dass Spannung vorhanden war. Zwar hat es auch etwas gedauert, bis diese merklich spürbar war, aber dann auch wirklich bis zum Ende hin. Das ganze hat sich als "Psychospiel" entwickelt, das wirklich spannend war und mir manchmal den Atem geraubt hat.
In dem ganzen Buch dreht es sich um die Band "Linna singt" und deren Lieder. Deshalb ging es auch viel darum, Titel und Interpreten wurden genannt und teilweise auch Songtexte zitiert. Fand ich an sich sehr schön, aber leider kannte ich die wenigsten Lieder. Vielleicht wäre einem bei bekannteren oder neueren Liedern der Zusammenhang zur Geschichte (Gedanken und Emotionen) noch deutlicher gewesen.
Die Charaktere fand ich gut durch dacht und tiefgründig genug. Jeder hatte so sein Päckchen zu tragen, von dem man immer mehr erfahren hat, wie er zu dem Mensch wurde, der er ist. Selbst die, die anfangs nicht ganz so sympathisch waren, fand ich am Ende klasse. Mit jedem von ihnen konnte ich mitfühlen und mich in sie hineinversetzen.
Das Ende hat mich absolut geplättet. Es war emotional, also für mich. Es war schön, realistisch und irgendwie perfekt. Aber auch zum Ärgern. Und genau diese Mischung hat mich dann innehalten lassen und zum Nachdenken angeregt.


Fazit:
Ein wirklich tolles spannendes Buch. Leider hat es am Anfang etwas Anlauf gebraucht. Die Charaktere waren sehr gut durch dacht und tiefgründig, und auch das Ende konnte mich vollkommen überzeugen. Lest dieses Buch, wenn ihr bereit für ein kleines "Psychospiel" seid und nicht gegen Musik und Songtextzitate habt.

3 Kommentare:

  1. Ich fand das Buch auch richtig gut. Zwar ganz anders, wie von mir erwartet, aber komplett überzeugend. :)

    lg, Steffi

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  2. Ich hab das Buch echt verschlungen, irgendwie wars anders als erwartet aber total toll :) nur das finale fand ich etwas enttäuschend, hab mir irgendwie mehr erhofft.

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  3. Oha, das klingt aber interessant!
    Hast du mir jetzt aber ziemlich schmackhaft gemacht o:
    Ich glaube ich muss dieses Buch lesen. - ich mag Songtexte :D

    Liebst, Lotta

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