Freitag, 29. Mai 2020

Auf zu(r) neuen Seite(n)


Heute vor acht Jahren habe ich meinen aller ersten Beitrag bei Katja's Lesewolke geschrieben und damit diesen Blog ins Leben gerufen. Ich hatte endlich einen Ort, um über Bücher zu sprechen, meine Meinung zu schreiben und sie für mich zu sammeln. Ein Überblick über meine gelesenen Bücher und Austausch mit anderen darüber.
Ich habe tolle Leute über dieses Hobby kennengelernt und meine Liebe zum Buch noch weiter vertieft und vielfältiger neu entdeckt.

Mit dem Umstieg von Ausbildung zum Studium hatte ich deutlich weniger Zeit und Muse für den Blog. Habe ihn monatelang komplett unbeachtet gelassen und mich gefragt, ob ich ihn überhaupt noch weiterführen werde.
Die letzten Monate hingegen waren die Gedanken ganz andere: Mir fehlt das Bloggen, fehlt das Aufschreiben meiner Meinung, auch für mich selbst, und mir fehlt der Austausch.
Aber so wie der Blog aktuell ist, macht er mich nicht mehr zu 100% glücklich.
Damals wollte ich nicht unter meinem richtigen Namen bloggen, mittlerweile sieht es anders aus. Ich identifiziere mich zwar immer noch mit "Katja Wolke", aber weniger als früher.

Ich möchte, dass es "Julias Lesewolke" ist und deshalb habe ich genau das gemacht - ein neuer (alter) Blog. Design und gewohnter Aufbau sind weitestgehend geblieben. Nur der Name, und was so damit zusammenhängt, hat sich verändert. Für mich fühlt es sich deutlich besser an.
Als ich die letzten Wochen im Hintergrund einige Beiträge rüber kopiert habe (und es im Hintergrund noch weiter mache), spürte ich richtig, wie meine Motivation für neue Rezensionen und andere Beiträge wiederkam.

Wie geht es jetzt also konkret weiter:
Katja's Lesewolke wird weiterhin bleiben. Ich möchte den alten Blog nicht löschen, dazu bin ich zu nostalgisch. Die meisten Rezensionen wird es aber auch auf dem neuen Blog geben. Die werde ich also nach und nach einfügen.
Aber es werden bis auf diesen Beitrag keine neuen mehr dort kommen. Es wird eine Notiz geben, dass es jetzt auf Julias Lesewolke weiter geht.

Ich freue mich über jeden, der mir folgen mag oder neu hinzukommt.

Ansonsten findet sehr viel bei Instagram statt, wo ich mich auch mehr in die Buchcommunity einbringen möchte. Natürlich auch unter neuem Namen, in der Hoffnung, dass es nicht zu sehr verwirrt. Folgt mir also auch gern dort oder bei Twitter.

In diesem Sinn viel Freude auf dem neuen/alten Blog und wir lesen uns!

Montag, 27. Januar 2020

Rezension: "Adrian Blackwell - Im Reich der Schatten" von Ralf Raabe

"In seinem Traum sah er einen Wolf. "Bring mir das Notizbuch", knurrte er, und Adrian erwachte."

Allgemeine Infos:
Verlag: Wortweit
Reihe: Teil 1 von 3
Originaltitel: Adrian Blackwell - Im Reich der Schatten
Erscheinungsdatum: 01.10.2019
Seitenzahl: 240
ISBN: 978-3-903326-00-2


Klappentext:
Der 16-jährige Adrian Blackwell ist entschlossen, den Tod seines Vaters aufzuklären. Dabei gerät er zwischen die Fronten der letzten Götter Asgards und Hel, der Herrscherin des Totenreichs. Denn Adrian besitzt einen Schlüssel zu Hels Reich: den Runen-Code seines Vaters. Mit dessen Hilfe soll er den Göttern die lebensverlängernden Äpfel der Idun beschaffen. Auf der Jagd nach dem Schlüssel hetzt Hels Bruder, der mächtige Fenris-Wolf, Adrian durch halb London bis hinab ins Totenreich. Dort muss Adrian sich entscheiden, ob er sein eigenes Leben rettet oder die Götter Asgards vor dem Untergang bewahrt.

An dieser Stelle vielen Dank an den Wortweit Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Meine Meinung:
Der Einstieg der Geschichte gestaltet sich zunächst eher ruhig. Wir lernen Adrian in der Schule kennen und erfahren etwas über das schwierige Verhältnis zu seiner Mutter und seinem toten Vater, der sich beruflich mit nordischer Mythologie beschäftigt hat.
Doch plötzlich hat Adrian einen merkwürdigen Albtraum nach dem nächsten und dann sitzt auch noch ein alter Mann in seiner Küche, der hauptet Odin zu sein. Spätestens ab hier hatte mich die Geschichte irgendwie und ich wollte mehr erfahren. Es begann damit eine Art Jagd und Suche für Adrian, bei der ich ihn gerne begleitet habe.

Zwischendurch hatte ich etwas Probleme, mit der Geschichte mitzukommen. Manche Dinge kamen recht plötzlich bzw wirkten etwas willkürlich. Das ist grundsätzlich nichts schlechtes, nur hat mir persönlich dort etwas mehr Hintergrundinfo gefehlt.
Zusätzlich hätte der Teil, der nicht mehr in unserer gewohnten Welt gespielt hat, auch ruhig mehr Details haben können. Ich konnte es mir nur recht grob vorstellen und denke, dass man hätte daraus etwas mehr machen können.

Wie schon mehrfach erwähnt, dreht sich die Geschichte um nordische Götter. Zugeben finde ich das super spannend, aber mein Hintergrundwissen ist auch recht begrenzt. So musste ich zwischendurch schon nochmal das ein oder andere goggeln, um besser in der Geschichte mitzukommen. Es gibt ein paar Basis-Informationen und irgendwie einen knappen Stammbaum und damit wird man dann förmlich in die Geschichte geworfen.

Als Auftakt einer Trilogie hat es mich am Ende jedoch etwas überrascht. Denn wir haben hier nicht so das typische Ende mit einem fiesen Cliffhanger. Dennoch bleiben ein paar Fragen offen, die neugierig auf die Fortsetzung machen.

Fazit:
Wer Götter-Geschichten mag, wird mit diesem Reihenauftakt sicherlich seine Freude haben.
Grundsätzlich mochte ich die Geschichte und ihre Umsetzung. Die Grundidee ist toll: Denn durch Adrians Vater werden unsere Welt und die der Götter miteinander verknüpft, was dem Autor gut gelungen ist.
Dennoch hätte ich mir an mancher Stelle etwas mehr Informationen gewünscht oder mehr Details. So hätte man aus ein paar Szenen im Buch sicherlich mehr raus holen können.

Montag, 10. Juni 2019

Rezension: "Die Stille zwischen den Sekunden" von Tania Witte

"Wäre sie nicht gestolpert, hätte sie die U-Bahn noch erreicht. Die U-Bahn, in der eine Bombe explodierte..."

Allgemeine Infos:
Verlag: Arena
Reihe: nein
Originaltitel: Die Stille zwischen den Sekunden
Erscheinungsdatum: 08.03.2019
Seitenzahl: 296
ISBN: 978-3-401-60474-9


Klappentext:
Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das überlebt hat“ und erwarten Betroffenheit von ihr. Aber Mara hat ganz andere Sorgen. Ihre Freundin Sirîn meldet sich immer seltener und scheint plötzlich komplett unerreichbar. Je mehr Mara ihr zu helfen versucht, desto mehr Unverständnis und Ablehnung erntet sie. Was verheimlichen alle vor ihr? Erst als sich ihr Schwarm Chriso in die Suche einschaltet, kommt die erschütternde Wahrheit ans Licht.

An dieser Stelle vielen Dank an den Arena Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mit einer scheinbar ganz harmlosen Situation, doch bereits wenige Seiten später passiert etwas furchtbares: Ein Bombenattentat in einer U-Bahn, die Mara nur knapp verpasst hat.
Mara als Protagonistin fand ich ganz gut gelungen, quasi das normale Mädchen aus der Schule, über das plötzlich alle reden - immerhin hat sie überlebt. Wie sie mit dem Erlebten umgeht, fand ich ebenfalls sehr authentisch dargestellt. Sie schwankt zwischen Unglaube, Verdrängung, Nachforschungen, eben der ganzen Bandbreite der Gefühle und Empfindungen.
Chriso hingegen ist eher so der Coole, der Youtuber, ebenfalls gut ausgearbeitet. Vielleicht teilweise etwas stereotypisch, aber durch seine Entwicklung in der Geschichte wurde er mir dann doch sympathisch.
Zusammen versuchen die Beiden herauszufinden, warum sich Maras beste Freundin Sirin nicht mehr meldet. Gerade wo sie sie so dringend braucht. Dazu hatte ich mir während des Lesens auch so meine Gedanken gemacht, wobei es mir schwer fiel, eine plausible Erklärung zu finden.
Ein kleiner Minuspunkt für mich am Buch war leider die jugendliche Sprache. Ich fand es zwar zur Geschichte und den Charakteren vollkommen passend, aber mich hat es manchmal im Lesefluss gestört. Auf der anderen Seite hat die Autorin so ein gutes Umfeld geschaffen, in dem sich die Zielgruppe direkt mit identifizieren kann.
Gerade das Ende der Geschichte hat mich richtig geschockt, überrascht und zum Nachdenken gebracht. Damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Gefühlt gab es keinerlei Andeutungen vorher oder ich habe sie sehr gekonnt überlesen. Wirklich gut gelungen, aber gleichzeitig sehr erschreckend. Aber gerade durch dieses Ende fühlt man sich Mara noch einmal sehr viel näher.

Fazit:
Insgesamt bin ich mit wenig Erwartungen an das Buch ran gegangen und wurde sehr positiv überrascht. Eine starke Geschichte, die sich besonders in der zweiten Hälfte entwickelt. Hier hat die Autorin es sehr feinfühlig und spannend geschafft, das Thema Traumata in eine Geschichte zu packen.
Empfehlen würde ich das Buch jedem, der ein Jugendbuch zum sensiblen Thema Bombenattentat und Traumataverarbeitung sucht.