Freitag, 4. August 2017

Kurzrezensionen: "So was wie Liebe" von Anna McPartlin & "Ein bisschen wie Unendlichkeit" von Harriet Reuter Hapgood

Mary hat schon viel in ihrem Leben ertragen müssen und hat sich deshalb etwas zurück gezogen. Doch dann kommt ihr neuer Nachbar Sam, doch eigentlich hasst sie neue Nachbarn...

Allgemeine Infos:
Verlag: Rowohlt
Reihe: nein
Originaltitel: Apart From the Crowd
Erscheinungsdatum: 26.06.2015
Seitenzahl: 480
ISBN: 9783499271793


Klappentext:
«Pechmarie» – so wird sie in Kenmare heimlich genannt. Marys erste große Liebe kam ums Leben, als sie schwanger war. Und auch ihren Sohn hat sie verloren. Ihre Freunde würden alles dafür tun, Mary endlich wieder lachen zu sehen. Große Hoffnungen ruhen auf Sam, dem neuen Nachbarn: Er ist der Erste, der die junge Frau aus der Reserve lockt. Leider hat Sam selbst mit Geistern aus der Vergangenheit zu kämpfen. Und jemand wartet nur auf den richtigen Moment, die schockierende Wahrheit über ihn ans Licht zu bringen.

Meine Meinung:
Ich glaube einfach, dass ich mir zu viel von der Geschichte versprochen hatte. Nach ihrem großartigen Buch "Die letzten Tage der Rabbit Hayes" wollte ich mehr von ihr lesen und war sehr gespannt, wie dieses Buch sein würde. Doch die beiden Titel kann man einfach nicht miteinander vergleichen, das eine ein Schicksalsroman, ist dieses hier ein Liebesroman.
Definitiv kein schlechtes Buch, nur leider bin ich mit falschen Vorstellungen daran gegangen. An sich war die Geschichte ganz niedlich. Anfangs lernen wir sowohl Mary und Sam in ihrem Lebensumfeld kennen und erfahren dabei auch schon etwas mehr über Sams Leben und seine Probleme. Wohin gegen wir von Mary nur sehr wenig wissen. Das kommt erst mit der Zeit wirklich raus, als Sam es sozusagen auch erfährt. Die beiden Charaktere haben mir gut gefallen.
Man merkt, wie Mary Sam anfangs nicht wirklich leiden kann und wie irgendwann der Umschwung kommt, wie sie sich aneinander gewöhnen und mögen lernen. Das hat war irgendwie ganz schön.
Doch dann fehlte mir was. Irgendwie ist der Funke nicht so übergesprungen und zum Ende hin war ich dann ernüchtert. Nicht unbedingt enttäuscht, eher neutral.
Insgesamt ist es eine gute Liebesgeschichte, die sich langsam entwickelt mit gut ausgearbeiteten Protagonisten. Leider hatte ich mir nur mehr versprochen, aber das war einfach meine falsche Einstellung zum Buch.
Dennoch empfehle ich es jedem, der eine Liebesgeschichte lesen möchte, hinter der auch etwas ernsterer Hintergrund steckt.


Gottie interessiert sich für Raum und Zeit und versucht es,mit einer Formel zu erklären. Doch plötzlich taucht ihr bester Freund von damals wieder auf...

Allgemeine Infos:
Verlag: Fischer
Reihe: nein
Originaltitel: The Square Root of Summer
Erscheinungsdatum: 23.02.2017
Seitenzahl: 384
ISBN: 9783737340335


Klappentext:
Als die Ferien anfangen, möchte Gottie eigentlich nur unter dem Apfelbaum liegen, in die Sterne schauen und über das Universum nachdenken. Sie kennt jede Theorie zu Raum und Zeit und kann alles mit einer Formel erklären.
Außer, warum ihr bester Freund Thomas, der vor einigen Jahren weg­gezogen war, plötzlich wieder auftaucht. Warum niemand ihre Verzweiflung über den Tod ihres Großvaters Grey versteht. Und warum sie in Flashbacks ganze Szenen ihres Lebens erneut durchlebt. Verliert sie den Verstand oder wird sie wirklich in die Vergangenheit versetzt? Und wie kann sie in der Gegenwart bleiben – bei Thomas, dessen Küsse ihr Universum verändern?


Meine Meinung:
Es fällt mir schwer, passende Worte für dieses Buch zu finden und es auch letztendlich zu bewerten. Vorweg gesagt, es ist ungewöhnlich, super interessant, niedlich, verwirrend und auch ein bisschen abgedreht.
Gottie liebt Physik und das Universum und dessen Theorien zu Raum und Zeit. Genau das spiegelt sich auch in der Geschichte wieder und ist das Hauptthema. Ich fand es echt interessant, aber teilweise auch verwirrend und so ganz verstanden habe ich auch nicht alles. Aber das Grobe schon und das konnte mich definitiv begeistern.
Dennoch macht genau dieser Aspekt die Geschichte sehr verwirrend. Denn Gottie durchlebt manchmal ihre Vergangenheit nochmal und als Leser weiß man nicht immer, wo man sich gerade befindet. Gerade wenn sich zum Ende hin die Ereignisse etwas überschlagen und alles aufgelöst wird.
Ansonsten erwartet einen eine niedliche, ehrliche Geschichte rund um Gottie, die um ihren Großvater trauert. Auch das begleitet uns das ganze Buch über und man merkt, wie sie langsam besser damit klar kommt und es verarbeiten kann. Wie sie wieder zu ihrer Familie findet und Thomas verzeihen kann, dass er vor so vielen Jahren gegangen ist und jetzt plötzlich wieder auftaucht.
Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden ist wirklich niedlich und schön, eher zart und leise, aber es passt einfach so in die komplette Atmosphäre.
Insgesamt ein ungewöhnliches, einmaliges Buch, bei dem mir vorher nicht ganz klar war, was mich erwartet. Theorien zu Raum und Zeit spielen eine große Rolle, faszinieren und verwirren zugleich. Das hat es mir zwischenzeitlich etwas schwer gemacht, der Geschichte zu folgen. Dennoch fand ich die Geschichte einfach schön und wer sich darauf einlassen möchte, wird hoffentlich auch so überrascht werden wie ich.

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