Freitag, 15. Mai 2015

Rezension: "Was ich dir noch sagen wollte" von Tom McAllister

Sie waren glücklich verheiratet, doch dann verliert er plötzlich seine Frau und den Halt im Leben...


Allgemeine Infos:
Verlag: Atlantik
Reihe: nein
Originaltitel: Was ich dir noch sagen wollte
Erscheinungsdatum: 01.12.2010
Seitenzahl: 330
ISBN: 9783423248143


Klappentext:
»Das schaffen wir mit links!« Wie gut, dass Ines nichts schrecken kann. Ohne ihre patente Schwester wäre Christine sonst ziemlich mulmig zumute. Ihre Freundin Marleen hat sie angefleht, für ein paar Tage ihre Pension auf Norderney zu übernehmen - ein Job, von dem Christine nicht die leiseste Ahnung hat. Die Schwestern stoßen schnell an ihre Grenzen. Und das nicht nur, weil sie nicht kochen können. Zu allem Überfluss flackert Gisbert von Meyers Verliebtheit in Christine wieder auf, und er schreibt einen geheimnisvollen Artikel, den Papas Freund Kalli sofort nach Sylt faxt. Prompt stehen Papa und Mama auf der Matte, als selbst ernannte Retter. Das Chaos ist perfekt. Zumal Christine und Ines sich immer mehr in Lügen verstricken: Marleen und ihr Freund sitzen wegen einer dubiosen Verdächtigung in Dubai in Untersuchungshaft, was keiner erfahren darf ...


"Es geht nicht um das Diner bei Kerzenschein in einem Restaurant am Meer, sagte er zu ihr, sondern darum, dass man sich darauf verlassen kann, dass die Reste vom Vortag zum Aufwärmen auf dem Herd stehen, wenn man von der Arbeit kommt. Es geht nicht darum, den Schlafzimmerboden mit Rosenblättern zu bedecken, sonder um ein ordentlich gemachtes Bett und um die Abende, an denen man zusammen Filme guckt und Popcorn futtert. Es geht nicht um Heißluftballonflüge und Champagner, sonder um das gute Gefühl, dass jemand deine Hand hält, wenn du im Stau stehst." (Seite 82)

Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover hat mich überhaupt erst auf dieses Buch aufmerksam gemacht und hat mich im ersten Moment an "Morgen kommt einer neuer Himmel" erinnert. Der Titel klingt auch total schön und passt zum Klappentext, der mich neugierig auf die Geschichte gemacht hat.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt mit einer langen Liebeserklärung über ein ganzes Kapitel hinweg. An sich kein schlechter Einstieg, der damit endete, dass seine Frau tot ist. Normalerweise hätte ich diesen Einstieg toll gefunden, aber der Schreibstil hat mir gar nicht gefallen. Dennoch habe ich weiter gelesen, um der Geschichte eine Chance zu geben.
Die Idee hat mir an sich eigentlich gut gefallen. Hunters Frau stirbt und er steht auf einmal total neben sich. Sie war noch so jung und er hätte ihr noch so viel sagen wollen und sie hatten noch so viele Reisen geplant. Genau das holt er jetzt nach, und reist mit ihrer Urne quer durch die USA.
Doch irgendwie konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Immer wieder fiel es mir sehr schwer, die eigentliche Geschichte und Rückblenden zu unterscheiden. Denn Hunter redet mit der Urne und führt die Antworten von Kaith in seinem Kopf aus. Daraus schweift er dann plötzlich in eine Erinnerung ab und es gibt eine Rückblende mit Dialogen, und plötzlich ist man wieder im Jetzt. Diese Übergänge habe ich irgendwie nie wirklich mitbekommen und konnte deshalb auch nicht genau sagen, ob das jetzt eine Erinnerung ist, ein ausgedachter Gedanke oder die Realität.
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte nicht wirklich voran kam. In erster Linie geht es ja darum, dass Hunter den Verlust verarbeiten und sich von Kaith verabschieden möchte. Aber diese Fahrt durch die USA hat sich stellenweise sehr gezogen und mir war nicht wirklich klar, was das sollte. Es ist manchmal einfach seitenweise nichts passiert.
Das Ende kam nicht unbedingt abrupt, aber für das Ganze, was vorher war, war es mir dann doch zu plötzlich. Auf einmal konnte er das tun, was er vorher die ganze Zeit nicht konnte. Es lässt mich einfach etwas unglücklich zurück.

...Schreibstil:
Den Schreibstil fand ich total ungewohnt. Alleine nach dem ersten Kapitel hätte ich es deswegen am liebsten abgebrochen. Ellenlange, verschachtelte Sätze, die gefühlt kein Ende genommen haben. Das hat sich im zweiten Kapitel glücklicherweise etwas gebessert, aber das hielt nicht lange an. Es war einfach mit diesen langen Sätzen sehr anstrengend zu lesen.

...Charaktere:
Kaith lernt man durch Erzählungen, Gedanken und Erinnerung ein bisschen kennen. Sie war eine Frau, mit Plänen von Reisen in die große weite Welt. Sie hat Hunter über alles geliebt, hatte aber trotzdem so seine Geheimnisse vor ihm. Eigentlich konnte ich sie mir sogar ganz gut vorstellen. Besonders wenn ihre Familie beschrieben wurde, passte das Bild einfach perfekt.
Hunter befindet sich natürlich in einer Ausnahmesituation nach diesem Verlust und verhält sich auch dementsprechend. Er handelt ziemlich spontan und ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Das bekommt er auch zu spüren, aber auch das scheint ihm vollkommen egal zu sein. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ihm generell sehr viel egal war, und mit seiner Lebenseinstellung kam ich nicht allzu gut klar. Klar konnte ich ihn verstehen, aber trotzdem war mir sein Handeln nicht schlüssig.
Die anderen Personen waren etwas blass beschrieben und manchmal habe ich sie auch alle miteinander verwechselt, weil sich auch manche Namen ziemlich ähnlich waren.


Fazit:
Ich habe nicht das bekommen, was ich erwartet hatte. Erwartet hatte ich nämlich eine schöne Geschichte über den Verlust der Ehefrau und wie Hunter wieder ins Leben findet. Bekommen habe ich auch eine Geschichte in die Richtung, die aber ganz seltsam war. Der Schreibstil war total schwierig zu lesen, weil es sehr lange Schachtelsätze waren. Außerdem konnte ich nie zwischen Realität, Gedanken und Vergangenheit unterscheiden, das verschwam alles ziemlich ineinader. Leider konnte es mich nicht überzeugen, auch nicht am Ende, obwohl mir die Idee wirklich gefallen hat.

2 Kommentare:

  1. Hallöchen liebe Katja
    phew. das ist ja wirklich nicht die Welt. D: Da bin ich sehr froh, dass ich mich das Buch nicht habe schicken lassen. Ich habe es aber irgendwie schon geahnt, dass das Buch nicht mitreißen würde. Und deine doch eher negative Rezension bestätigt mir dies. :/

    Liebst, Lotta

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  2. Liebes. :)
    Gott, war ich lange nicht mehr hier. *schäm*
    Tut mir leid. *Nochmehrschäm*
    Aber jetzt bin ich ja da. ;)
    Ich habe gerade meine Rezension abgetippt und habe mir danach die deine durchgelesen. Was soll ich sagen? Da sind wir uns ja richtig einig. Schade, dass uns das Buch nicht gefallen hat, aber leider, leider kann einem ja auch nicht alles gefallen. *seufz*
    Ich habe deine Rezension bei mir verlinkt, ist das okay?
    GlG
    Kitty ♥

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