Freitag, 24. April 2015

Rezension: "Sieben Tage für die Ewigkeit" von Marc Levy

Eine Geschichte über Engelchen und Teufelchen auf Erde, die das Schicksal der Welt entscheiden sollen...


Allgemeine Infos:
Verlag: Blanvalet
Reihe: nein
Originaltitel: Sept jours pour une éternité
Erscheinungsdatum: 21.01.2013
Seitenzahl: 283
ISBN: 9783442380619


Klappentext:
Lucas ist unwiderstehlich, verführerisch und gerissen, Zofia überirdisch schön und sanftmütig. Sie sind so verschieden, dass nur das Schicksal sie zueinander führen konnte. Oder Gott und Satan, die ein für alle Mal klären wollten, wer von ihnen das Sagen auf Erden hat. Sieben Tage haben sie Engel und Teufel gegeben, um die Menschheit zu bekehren und den Streit für alle Ewigkeit beizulegen, doch sie hatten nicht damit gerechnet, dass Lucas und Zofia sich begegnen und ineinander verlieben würden …


"Es ist die schönste Sache, die ich erfunden habe! Die Liebe ist ein Stückchen Hoffnung, die ständige Erneuerung der Welt, der Weg ins gelobte Land. Ich habe den Unterschied geschaffen, damit die Menschheit ihre Intelligenz entwickelt: Eine homogene Welt wäre zum Sterben traurig gewesen! Und für denjenigen, der es verstanden hat, zu lieben und geliebt zu werden, ist der Tod nur ein Augenblick des Lebens." (Seite 166)

"Es ist unwichtig, ob ihr das seid, für was ich euch halte. Ehe ich dich, Zofia, getroffen habe, dachte ich, das wahre Glück auf Erden käme nur in schlechten Büchern vor, die man offenbar eben daran erkennt. Aber du hast mir eines Tages gesagt, dass selbst der Schlechteste unter uns irgendwo versteckte Flügel hat und dass man ihm, statt ihn zu verurteilen, helfen muss, sie zu entfalten." (Seite 218)

"Du wolltest wissen, ob der Bachert nur eine schöne Geschichte ist. Ich sage dir jetzt die Wahrheit. Es ist an jedem von uns, seine Geschichte wahr werden zu lassen. Verzichte nicht auf dein Leben, sondern kämpfe darum." (Seite 250)


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover ist irgendwie ganz nett, aber für mich nicht so unglaublich passend. Der Titel hingegen passt total gut und gibt dem Buch eine gewisse Struktur. Der Klappentext klingt vielversprechend und hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte mit Lucas, wie er plötzlich aus seinem Hotel auscheckt und durch die Straßen geht und Unheil passiert, was er geahnt aber nicht verhindert hat. Dann wechselt die Perspektive zu Zofia und ihrem Arbeitsplatz am Pier, wo sie die Sicherheitsbeauftrage ist und dafür sorgt, dass die Richtlinien eingehalten werden. Irgendwie wusste ich nicht wirklich, was ich von der Geschichte halten sollte und wie das alles zusammen passt, aber ich habe weiter gelesen.
Die Idee an sich fand ich irgendwie total interessant, auch wenn ich nicht so der religiöse Typ bin. Aber die Vorstellung, dass Gott und Teufel tatsächlich existieren und ihre jeweiligen Mitarbeiter unter uns leben und scheinbar ganz normale Menschen sind, und irgendwie auch wieder nicht, fand ich interessant. Und dann kommt dieser Auftrag für Zofia und Lucas und das Ganze bekommt nicht nur für sie sondern auch für den Leser eine neue Dimension und irgendwie eine Erklärung.
Durch den Klappentext konnte man auf eine Liebesgeschichte zwischen den Beiden hoffen. Bis die so wirklich kam, hat es aber irgendwie gedauert. Klar braucht sowas lange zum Entwickeln, aber vorher war mir zu viel hin und her und zu vieles, was man hätte kürzer fassen können.
Auch zu dem eigentlich Auftrag kam nicht wirklich was. Das blieb alles irgendwie etwas schwammig, was die Beiden machen sollten und teilweise haben sie nur in den Tag hinein gelebt. Erst relativ spät war klar, worum es ging, was sozusagen der Auftrag war.
Stellenweise gab es immer wieder wunderschöne Passagen, auf die ich bei Marc Levy einfach immer hoffe. Worte die mich verzaubern, Charaktere die mich überraschen, Momente die mich zum Weinen bringen. Aber leider waren die dieses Mal recht selten.
Das Ende war mir dann irgendwie zu glatt. Vorher noch große Aufregung und Dramatik und dann war auf einmal alles gut. Klar irgendwie schön und das war auch zu erwarten, aber irgendwie fehlte mir da was. Soll das wirklich der große Auftrag gewesen sein, der die Welt verändert?

...Schreibstil:
Normalerweise mag ich den Schreibstil von Marc Levy sehr gerne. Irgendwie hat er immer etwas poetisches und leicht geheimnisvolles an sich, kann aber auch sehr bildlich und zauberhaft sein. Doch dieses Mal hatte ich stellenweise ziemliche Probleme und es hat mich fast schon gelangweilt, besonders wenn es um Lucas und seinen Job ging. Das war so unglaublich kompliziert, dass ich es nur überflogen habe. Andererseits konnte man die Passagen über Zofia so wahnsinnig gut lesen, dass die Seiten nur so verflogen sind. Im späteren Verlauf ist der Schreibstil deutlich besser geworden und hat mich an die vorherigen Bücher von ihm erinnert. Einfach dieses Schöne und Zauberhafte, teilweise nicht wirkliche.

...Charaktere:
Lucas war mir ab der ersten Seite unsympathisch. Er wirkte total arrogant und gleichgültig auf mich. Doch nach einigen Seiten wurde auch klar warum und man konnte sein Verhalten durchaus nachvollziehen. Zwar mochte ich ihn nicht gleich auf Anhieb lieber, aber ich habe mich mit ihm arrangiert. Dafür hat er eine gute Entwicklung durch gemacht, sodass ich ihn nachher sogar sympathisch fand.
Zofia hingegen mochte ich von der ersten Seite an. Sie wirkte aufgeschlossen und besorgt. Sie kümmert sich um alle und kommt auch scheinbar mit jedem klar. Auch sie hat sich im Laufe der Geschichte entwickelt und ich habe sie noch mehr in mein Herz geschlossen.
Ich fand die Charaktere sehr gut dargestellt, der Kontrast zwischen Lucas und Zofia, wie unterschiedliche ihr Denken und Handeln ist. Aber auch die restlichen Personen waren liebenswürdig beschrieben. Sir mit seinem speziellen Hobby und Reine mit ihrer Fürsorge und Liebenswürdigkeit und ihrer ganz eigenen Art.


Fazit:
Ich weiß nicht wirklich, was ich sagen soll. Die Idee hat mir total gut gefallen und war echt interessant, so wie man das von Marc Levy kennt - etwas zauberhaft und realitätsfern. Aber leider war die Umsetzung nicht so toll, wie erwartet. Es fehlte mir irgendwie zwischendurch der rote Faden und die Dramatik, immerhin ging es um das Schicksal der Welt. Die Liebesgeschichte war dann auch nicht so wunderschön, wie erhofft, sondern hat recht lange auf sich warten lassen. Der Schreibstil war zwar zauberhaft, aber teilweise auch etwas kompliziert, vor allem wenn es aus Lucas Sicht war. Dafür waren die Charaktere toll dargestellt, besonders auch der Unterschied zwischen Lucas und Zofia. Das Ende hingegen verlief mir wieder zu glatt, dabei war es kurz vorher noch so dramatisch.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der mit Marc Levy anfangen möchte. Jedem, der eine zauberhafte etwas realitätsferne Geschichte sucht, oder jedem, der etwas über Engelchen und Teufelchen und das Schicksal der Welt lesen möchte. Aber nur, wenn ihr nicht zu viel Dramatik und Liebesgeschichte erwartet.

2 Kommentare:

  1. Ich habe früher mal einiges von Marc Levy gelesen, aber das neuste kenne ich noch nicht! Schade, dass es dich nicht ganz begeistern konnte!

    Liebe Grüße
    Jessi

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  2. Hallöchen Katja,
    uff.. schade, dass dir das Buch nicht so gut gefallen hat. Ich mochte die Bücher von Marc Levy eigentlich immer ganz gerne und das hier sah auch ganz vielversprechend aus.. :/
    Nun ja, dann werde ich dieses hier wohl meiden..

    Liebst, Lotta

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