Dienstag, 3. Dezember 2013

Rezension: "Unland" von Antje Wagner

Klappentext:
Der Preis der Neugier Die elternlose Franka muss von Berlin in ein Elbdorf mitten in Sachsen-Anhalt ziehen. Alles scheint friedlich, doch dann entdeckt das Mädchen immer mehr Ungereimtheiten und stößt auf ein unheimliches Geheimnis...

In dem Haus Eulenruh, ein Wohnprojekt für sieben Kinder und Jugendliche, findet die 14-jährige Franka ein neues Zuhause – und Freunde. Doch die Landidylle täuscht: Irgendetwas stimmt nicht mit den Leuten im Dorf! Wieso schweigen sie so beharrlich, wenn man sie auf das verlassene Dorf Unland, eine Ruinenlandschaft am Waldrand, anspricht? Als ein Junge aus dem Haus Eulenruh verdächtigt wird, einen Diebstahl begangen zu haben, gründet Franka eine Bande, um den Verleumdungen auf den Grund zu gehen. Doch das, was die „Eulen“ entdecken übersteigt jede Vorstellung: Viel zu spät erkennen sie, dass Neugier immer auch ihren Preis hat.


Meinung:
Das Cover ist nicht spektakulär, aber es passt zu deiner mysteriösen Stimmung rund um Unland, womit der Titel auch sehr gut passt. Der Klappentext ist zu lang und verrät zu viel.

Die Idee an sich finde ich total gut, aber leider wurde das Potenzial der Geschichte nicht genutzt.

Die Geschichte startet unmittelbar mit Frankas Reise ins Haus Eulenruh und der Leser weiß nicht, warum, und wer sie überhaupt ist. Nach und nach werden auch die anderen Leute aus dem Haus vorgestellt und man bekommt ein besseres Bild von ihnen. Hier habe ich jedoch gleich zu bemängeln, dass man nicht von allen deren Vergangenheit erfährt. Alle Jugendlichen sind Teil der Geschichte, aber von einem hat man nur Andeutungen über die Vergangenheit bekommen, aber keine vollständige Geschichte.
Ich fand die Bewohner gut dargestellt, sie waren alle unterschiedlich und jeder hatte seine Verhaltensweisen basierend auf seiner Vergangenheit. Jeder war auch irgendwie wichtig und mehr oder weniger sympathisch. Die Betreuer oder "Eltern" hatten für mich etwas zu wenig Teilhabe an der Geschichte, aber das ist nur ein ganz kleiner Kritikpunkt. Vor allem die Frau fand ich etwas überspitzt dargestellt mit ihrer permanenten unbegründeten Angst. Aber manchen Menschen sind eben so. Mich persönlich hat es aber etwas genervt.
Insgesamt hat die Geschichte etwas lange Anlauf gebraucht, um überhaupt zum Wesentlichen, dem mysteriösen Unland, zu kommen. Klar es gab im Laufe der Geschichte Anspielungen, aber eben auch Passagen, wo da überhaupt keine Rede von war.
Als es dann aber so weit war, kam Spannung auf, aber leider auch nicht so viel, wie gewünscht und erhofft.
Nun kommt aber mein größter Kritikpunkt, die Auflösung. Ich weiß nicht, was ich von Unland erwartet habe. An sich fand ich das auch wirklich gut, aber es wurde zu schnell gelöst und sie wirkten nicht authentisch genug. Sie haben das einfach so hingenommen, also teilweise zumindest, und waren da gar nicht so schockiert von. Außerdem hat mir die Erklärung gefehlt. Warum war es so? Seit wann schon? Aber darauf wurde leider gar nicht eingegangen.
Von dem Ende an sich möchte ich jetzt gar nicht reden, aber auch das fand ich seltsam. Ich habe das Buch zugeklappt und dachte, und nun? Nicht, dass es schlecht war, aber eben seltsam.


Fazit:
Auf den ersten Blick scheint das Buch, nur Kritikpunkte zu haben. Aber so ganz stimmt es nicht. Die Idee fand ich wirklich gut. Aber mir hat eine richtige Auflösung gefehlt und vor allem auch Spannung. Es war zwar welche da, aber zu wenig.
Insgesamt kann man wirklich sagen, dass die Ansätze im Buch gut waren, aber leider nicht ausreichend ausgebaut wurden. Es wurde einfach Potenzial verschenkt und deshalb ist es mehr eine Geschichte für zwischendurch, als ein spannendes Jugendbuch.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der sich eine Geschichte wünscht, mit einem Geheimnis, dass nur mit wenig Worten aufgelöst wird, und insgesamt nicht so spannend ist, dafür aber gute Charaktere hat.
Es bekommt von mir gute 3 Wolken, für die 4 Wolken fehlte mir dann doch leider zu viel.

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