Samstag, 16. Juli 2016

Rezension: "Die kleine Bäckerei am Strandweg" von Jenny Colgan

Eigentlich ist ihr Leben gerade den Bach runter gegangen und sie zieht sich in ein kleines Dorf zurück. Doch dort wird es ihr auch nicht leichter gemacht, bis sie sich langsam ins Herz der Menschen backt...

Allgemeine Infos:
Verlag: Berlin
Reihe: nein
Originaltitel: The Little Beach Street Bakery
Erscheinungsdatum: 01.06.2016
Seitenzahl: 496
ISBN: 9783833310539


Klappentext:
Es klingt fast zu gut um wahr zu sein - Polly wird ihr Hobby zum Beruf machen, und das in Cornwall, auf einer romantischen Insel mit Männerüberschuss. Genau die richtige Kur für ein leeres Konto und ein gebrochenes Herz. Aber die alte Bäckerei ist eine windschiefe Bruchbude, am Meer kann es sehr kühl sein, und der Empfang, den manche Insulaner ihr bereiten, ist noch viel kälter. Gut, dass Polly Neil hat, einen kleinen Papageientaucher mit gebrochenem Flügel. Doch bald kauft der halbe Ort heimlich ihr wunderbares selbstgebackenes Brot, und als sie Neil fliegen lassen soll, ist sie schon fast heimisch geworden. Nur das mit der Liebe gestaltet sich komplizierter als gedacht ...


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext & Lesegrund:
Das Cover finde ich so schön idyllisch und stimmungsvoll und passend zu Titel und Klappentext. Irgendwie hat mich die Geschichte sofort angesprochen, als ich das Buch zum ersten Mal im Laden hatte. Immerhin mag ich das Meer, Bäckereien und habe selbst eine Leidenschaft fürs Backen.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt mit einem kurzen Prolog, in dem Polly ihr Leben sozusagen rückblickend betrachtet und dann beginnt sie, ihre Geschichte zu erzählen. Wie ihr Leben vor der Insel aussah und wie es dazu kam, dass sie auf die Insel gezogen ist. Irgendwie haben mich alleine schon die ersten Seiten über die Abgeschiedenheit der Insel in ihren Bann gezogen und die Idee der Bäckerei fand ich auch toll. Irgendwo träumt doch viele von ihrer eigenen kleinen Bäckerei oder ihrem Café, wo sie ihre selbst gebackenen Dinge anderen Leuten präsentieren können und sie damit glücklich machen. Und genau davon erzählt diese Geschichte. Aber nicht nur.
Sie erzählt auch davon, wie es ist, fast vor dem Nichts zu stehen, umzudenken und sich ein neues Leben aufzubauen. Denn genau in dieser Situation befindet sich Polly. Und genau deshalb zieht sie auf die Insel, um Abstand zu bekommen und vielleicht einen Neuanfang zu machen oder generell einfach Kraft zu tanken. Ich konnte mich gut in Polly hinein versetzen, es ist nicht leicht plötzlich Insolvent zu sein und sein bekanntes Leben hinter sich zu lassen. Aber ich fand sie auch unfassbar mutig, auf die Insel zu gehen und sich den teilweise engstirnigen Insulanern zu stellen und zu leben. Das zu machen, wonach ihr der Sinn steht.
Natürlich erwartet einen auch eine Liebesgeschichte, die aber gegen meine Erwartungen nicht kitschig oder klischeehaft war. Ich fand sie eher erstaunlich ehrlich und holprig, wie das wirkliche Leben und wie die Geschichte an sich.
Trotz allem hatte die Geschichte spannende Elemente, in denen ich wirklich mitgefiebert habe und die ich anfangs in dieser Geschichte gar nicht erwartet hätte.
Das Ende war ein rundum perfekter Abschluss der Geschichte. Irgendwie konnte man es sich im Verlauf der Geschichte zwar denken, aber trotzdem war es nicht so klischeehaft oder vorhersehbar, sondern einfach nur schön. Außerdem findet man im Anhang ein paar von Pollys tollen Rezepten, von denen ich sicherlich mal eins ausprobieren werde. Sowas liebe ich ja immer, wenn im Buch selbst gebacken wird und es am Ende das Rezept dazu gibt.

...Schreibstil:
Eigentlich habe ich mich schon nach den ersten paar Seiten mit der Geschichte wohl gefühlt. Der Schreibstil war so wunderschön atmosphärisch. Ich fand die gewählte Insel toll beschrieben mit ihren eigenwilligen Bewohnern und ihrer naturgegebenen Abgeschiedenheit. Was anfangs abschreckend wirkte, wurde immer mehr ein heimeliger Platz, ein Ort zum Wohlfühlen. Genau davon lebt diese Geschichte und genau das hat die Autorin super gut rüber gebracht.


Fazit:
Dieses Buch hat mir genau das geboten, was ich mir erhofft hatte. Die Geschichte lebt total von ihrer Atmosphäre, dem Schreibstil und den Charakteren, allen voran Polly selbst. Ich bin auf Anhieb super mit ihr klar gekommen und konnte ihr Hobby und ihre Leidenschaft teilen. Ich denke, jeder der selbst backt oder sich dafür interessiert, wird Freude an diesem Buch haben.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der eine tolle Geschichte für den Sommer sucht, die aber nicht einfach nur platt ist, sondern das wirkliche Leben zeigt, von Neuanfängen und Schicksal, aber auch von Liebe und Leidenschaft erzählt. Das Ganze atmosphärisch auf einer tollen kleinen Insel mit eigenwilligen, aber liebenswürdigen Bewohnern.

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