Montag, 14. September 2015

Rezension: "Im Auge des Leuchtturms" von Antonia Michaelis

Sie bekommt eine Postkarte mit einem Leuchtturm mit einer mysteriösen Botschaft und fährt dorthin. Sie war schon einmal hier, aber was ist damals passiert...

Allgemeine Infos:
Verlag: Emons
Reihe: nein
Originaltitel: Im Auge des Leuchtturms
Erscheinungsdatum: 16.07.2015
Seitenzahl: 312
ISBN: 9783954516759


Klappentext:
Nada Schwarz ist jung und erfolgreich. Sie hat keine Zeit, nett zu sein, keine Zeit für Freunde – und keine Zeit, sich zu erinnern. Als sie eine mysteriöse Postkarte mit einem Leuchtturmmotiv erhält, macht sie sich auf den Weg zu der winzigen Insel, die auf der Karte zu sehen ist. Und stellt fest, dass sie schon einmal hier gewesen sein muss. Was ist damals geschehen? Als sie der rätselhafte Hilferuf eines Kindes erreicht, beginnen Traum und Realität zu verschwimmen...


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover finde ich wunderschön gestaltet mit den Regentropfen und so schön geheimnisvoll und düster, eben genau wie die Postkarte. Der Titel passt total gut, eben weil alles von diesem Leuchtturm ausgeht. Der Klappentext macht total Lust auf das Buch.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt mit der Ankunft der Postkarte mitten in Nadas geordnetem Leben. Alles ist perfekt, sie ist etwas überarbeitet, aber recht erfolgreich. Und dann bringt diese Postkarte alles durcheinander, sie macht sich auf den Weg und jeder scheint etwas darüber zu wissen, nur Nada selbst nicht. Ein vielversprechender Einstieg.
Die Idee mit der Postkarte und dieser einsamen Insel mit den seltsamen Bewohnern fand ich richtig interessant und bot natürlich auch den perfekten Schauplatz. Dazu der Leuchtturm und das Wissen darüber, dass irgendwas in der Vergangenheit passiert sein muss auf dieser Insel und in Nadas Leben.
Auf der Insel angekommen baute sich eigentlich recht schnell Spannung auf aber auch eine gewisse Verwirrung. Es gab keinen richtigen Anhaltspunkt, niemand hat was gesagt, und man wusste nicht so richtig, wann irgendwas passieren wird. Aber dann kam der erste Traum und es wurde etwas konfus, aber durchaus interessant. Man merkte schon ein leichtes Verschwimmen der Grenzen, was sich bis zum Ende immer mehr gesteigert hat und optimal für Spannung gesorgt hat. Anfangs vielleicht etwas verwirrend, aber nach ein paar Seiten erschließt es sich wirklich. Zumindest denkt man das und kommt damit klar.
Es steht Kriminalroman auf dem Buch, deshalb hat man gewisse Erwartungen. Aber die werden nicht im herkömmlichen Sinne erfüllt. Es gibt keinen Ermittler und auch nicht einen richtigen Fall, wie man es gewohnt ist. Der Fall ist eher die Vergangenheit und Nada die Ermittlerin.
Das Ende hat mich richtig geflasht und mich wirklich noch einmal beschäftigt. Klar irgendwann hatte man so seine Vermutungen, aber das hat sie eindeutig übertroffen. Unglaublich spannend und raffiniert gemacht. Traum und Realität verschwammen eben doch.

...Schreibstil:
Bisher kannte ich nur Jugendbücher von Antonia Michaelis und da habe ich ihren Schreibstil geliebt, weil sie es so perfekt schafft, Realität und Fantasie miteinander zu verknüpfen, sodass man nachher nicht mehr weiß, was man glauben soll. Deshalb war ich umso gespannter auf dieses Buch und hier war es wieder exakt das Gleiche. Die Frau schafft es einfach in Perfektion, dass man nicht mehr weiß, was man glauben kann und soll. Dazu kann sie durch dieses Spielerei richtig gut Spannung erzeugen.


Fazit:
Das hätte ich nicht erwartet! Die Idee ist vielversprechend und der Schreibstil einfach großartig. Realität und Traum verschwimmen auf unglaubliche Art und Weise und dabei kommt es zu einer Menge Spannung. Kriminalroman steht drauf, aber es ist was ganz anderes drin, mit mehr Spannung, mehr Dynamik, einfach mal eine ganz andere Richtung an Krimi, wie man ihn eigentlich nicht auffasst. Das Ende war grandios und die Wendungen und die Spannung hatte eine unglaubliche Sogkraft beim Lesen. Lasst euch einfach drauf ein, ihr werdet es nicht bereuen.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der mal ein ganz anderes spannendes Buch sucht, das nicht wirklich Krimi ist aber auch nicht Roman. Was einfach unglaublich viel Spannung auf eine ungeahnte Art und Weise bereit hält. Vielleicht ein Tipp für Fans von "Der Märchenerzähler", die auch Krimis/Romane lesen. Lasst euch drauf ein!

3 Kommentare:

  1. Uhi, uhi, uhi, uhi.... Da bin ich ja mal sehr gespannt auf meinen Krimi von Michaelis. (: Ich hab noch "Friedhofskind" hier liegen ;) Muss ja zu meiner Schande gestehen, dass ich noch kein Buch von ihr gelesen habe...
    Beste Grüße
    Chrissi

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  2. HABENWILLHABENWILLHABENWILL!!!!

    Tolle Rezi.

    Liebe Grüße, Gisela

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  3. Okay, du hast mich absolut überzeugt! Deine Rezension ist richtig, richtig gut und hat mir das Buch schmackhaft gemacht. Es hört sich total interessant an und dieses "Verschwimmen" macht mich wahnsinnig neugierig.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich zwar mit den Jugendbüchern von Michaelis nicht so wahnsinnig viel anfangen kann, aber alle anderen konnten mich hingegen schon überzeugen.
    *Auf WuLi kritzelt* Danke für die Empfehlung!
    GlG
    Kitty ♥

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