Samstag, 18. April 2015

Rezension: "Auch die Liebe hat drei Seiten" von Susann Rehlein

Eine junge Frau, die versucht, ihr Leben in Berlin zu finden, und dabei irgendwie auch die Liebe findet aber hauptsächlich ein neues Leben...


Allgemeine Infos:
Verlag: Ullstein
Reihe: nein
Originaltitel: Auch die Liebe hat drei Seiten
Erscheinungsdatum: 09.08.2013
Seitenzahl: 299
ISBN: 9783548284880


Klappentext:
Sie hat einen Zahlenfimmel, ein größeres Problem mit menschlicher Nähe und ist auch ansonsten nicht besonders alltagstauglich. Zum Glück stellt Neuberlinerin Lisbeth, dreiundzwanzig Komma sieben Jahre alt, schnell fest, dass Kreuzberg genauso ein gemütliches Dorf ist wie das heimatliche Bückschitz in Brandenburg. Nur ein Problem hat sie noch: Edgar – der einzige Mensch, dessen Nähe sie ertragen kann, ohne ihn sofort durchzählen zu müssen. Zwar bringt er höchstpersönlich ihr Lieblingsschaf Paul nach Berlin. Dann aber lässt er Lisbeth, die gegen jeden Ansturm seinerseits gewappnet ist, viel mehr Raum, als sie eigentlich haben will …


"Liebelein, Liebelein, Liebelein... Das hier ist dein Leben! Ich bin nur zu Gast, du kannst alles so einordnen, wie du lustig bist. Das ist ja das Geile an deinem eigenen Leben, wozu hat man das denn sonst?" (Seite 62)

"Das Geile an einem eigenen Leben war doch verdammt noch mal, dass es groß war und man darin jederzeit Orientierung und Kontrolle verlieren konnte." (Seite 286)


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover ist irgendwie gar nicht so hübsch, ich finde die Farben etwas seltsam gewählt, besonders bei der Frau unten drauf. Der Titel hingegen ist ganz gut und passt irgendwie. Der Klappentext gefällt mir an sich ganz gut.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt mit Lisbeths erstem Niederschlag im Puncto Männer. Sie redet mit Paul darüber, der sie auf anderen Gedanken bringt. Dann gibt es eine Rückblende, wie Lisbeth überhaupt nach Berlin kam. Der Anfang war etwas schleppend und ich war noch nicht so überzeugt, aber ich hoffte noch auf die große Liebesgeschichte.
Die Idee an sich war nicht schlecht. Aber man erwartet durch den Klappentext und den Titel einfach mehr, als man später tatsächlich bekommt.
Es war interessant, Lisbeths Leben zu verfolgen, wie sie nach Berlin Kreuzberg kommt und sich erst einmal eingewöhnt und erste Bekanntschaften schließt. Man hat das Kreuzberger Leben und die Menschen unglaublich gut kennen gelernt, was auch echt interessant war. Aber ansonsten passiert stellenweise nicht wirklich was. Außerdem habe ich die ganze Zeit, wie im Klappentext und Titel erwähnt, auf die Liebesgeschichte gewartet. Aber die lässt wirklich auf sich warten und hat mich enttäuscht.
Das Ende hatte noch einmal eine super Wendung und da kam dann auch mal Schwung in die Geschichte. Aber irgendwie hat es mich zwar glücklich zurück gelassen, aber nicht so richtig perfekt. Sagen wir mal so, es war ok.

...Schreibstil:
Der Schreibstil war irgendwie anstrengend. Teilweise war der Satzbau ziemlich seltsam und anstrengend zu lesen. Irgendwann ist es etwas besser geworden und am Ende war es dann recht normal. Aber vor allem der Anfang war da durch sehr schwierig.

...Charaktere:
Lisbeth lernt man noch am besten kennen, da man die Geschichte auch aus ihrer Perspektive erfährt. Sie ist ein sehr eigenartiger Mensch, vor allem mit ihrem Zahlenfimmel, dass sie alles zählen muss und zwar wirklich alles. Außerdem fand ich sie besonders zu Anfang sehr unselbstständig und naiv. Aber immerhin hat sie eine positive Entwicklung im Laufe der Geschichte durchgemacht und das verdankt man besonders Paul.
Paul ist ein total interessanter Mensch. Er ist Kreuzberger durch und durch und immer offen für jeden. Deshalb nimmt er sich auch Lisbeth an und es entwickelt sich eine seltsame, aber schöne Freundschaft zwischen den Beiden. Man merkt einfach, was er für einen guten Einfluss auf sie hat und nicht nur er, sondern auch seine Wohngemeinschaft.
Generell waren die restlichen Charaktere eher blass gehalten. Stellenweise hätte man sich dann doch ein paar mehr Details gewünscht.

Fazit:
Ich bin enttäuscht. Erwartet hatte ich eine Liebesgeschichte. Bekommen habe ich einen Roman über Kreuzberg und das Leben dort mit einem Hauch Liebesgeschichte. Das generelle Leben wurde unglaublich gut dargestellt, aber leider hat sich die Geschichte an sich etwas gezogen. Lisbeth und Paul waren gut dargestellt, der Rest blieb leider etwas blass.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der gerne Romane über Berlin besonders über Kreuzberg liest, in dem es um das typische Leben und die Leute dort geht. Wer einen Liebesroman sucht, sollte definitiv zu einem anderen Buch greifen.

2 Kommentare:

  1. Hallöchen liebe Katja,
    oh je, das klingt ja gar nicht gut. Ich hatte das Buch auf der LBM14 gesehen und fand das Cover irgendwie so schön. Ich glaube Jassi hat das Buch auch. Ich werde nach deiner Rezension auf jeden Fall die Finger davon lassen. o:
    Danke dafür!

    Liebst, Lotta

    AntwortenLöschen
  2. Huhu :)

    Das klingt ja nicht so begeistert. Schade, denn das Cover ist ja wirklich schön!

    Liebe Grüße
    Emma

    www.emmibooks.blogspot.de

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