Sonntag, 11. Januar 2015

Rezension: "Glückliche Menschen küssen auch im Regen" von Agnès Martin-Lugand

Eine Frau, die ihre Familie verloren hat und ihren Lebenswillen. Doch dann rafft sie sich auf zu einer Reise ins Unbekannte. Schon bald schöpft sie Hoffnung und stellt fest, dass das Leben doch noch einen Sinn hat und schöne Seiten bereithalten kann.


Allgemeine Infos:
Verlag:
Blanvalet
Reihe: nein
Originaltitel: Les gens heureux lisent et boivent du café
Erscheinungsdatum: 12.01.2015
Seitenzahl: 214
ISBN: 9783764505288


Klappentext:
Was bleibt, wenn man alles verliert, was man je geliebt hat?

Seitdem ihr Mann Colin und ihre Tochter Clara bei einem Unfall starben, lebt Diane zurückgezogen. Der Einzige, den sie in ihre Wohnung lässt, ist ihr Freund Félix, mit dem sie bis vor einem Jahr ein Literaturcafé betrieben hat. Eines Tages jedoch beschließt sie Hals über Kopf, Paris zu verlassen und nach Irland zu ziehen, was ursprünglich einmal Colins Traum war. Ihr Ziel heißt: Mulranny. In dem kleinen Dorf am Meer hofft sie ein neues Leben aufbauen zu können – an einem Ort, an dem Claras Lachen nie erklang. Sie hätte aber nie erwartet, dass es ausgerechnet im regnerischsten Kaff der Welt jemanden gibt, der wieder Licht in ihr Leben bringt …


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover hat mich irgendwie von Anfang an in seinen Bann gezogen. Auch der Titel hat mich sofort angesprochen. Der Klappentext macht außerdem neugierig auf die Geschichte und verrät nicht zu viel.

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt mit einer Szene des Aufbruchs. Colin möchte irgendwohin fahren und Clara bettelt bei ihrer Mama, Diane, darum, unbedingt mitfahren zu dürfen. Schließlich gibt sie nach und lässt die Beiden gehen. Dann kommt es zu dem Unfall und der Szene im Krankenhaus.. Anschließend spricht die Zeit ein Jahr nach dem Unglück und Dianes Leben. Ich war ziemlich gut in der Geschichte drin und wusste, wo ich dran war. Das Ganze wurde sehr emotional und eindringlich geschildert, dass ich teilweise den Tränen wirklich nah war.
Die Idee hat mich wirklich von der ersten Seite an begeistert. Klar hat man das irgendwie schon mal gelesen, aber einfach die ganze Atmosphäre und Hilflosigkeit, aber auch der Mut und die Verzweifelung konnten mich berühren und auch begeistern. Manchmal muss es eben nicht einzigartig sein.
Einen Teil der Geschichte konnte man sich denken, eben weil man so was in der Art schon häufiger gelesen hat. Aber dennoch gab es Momente, die mich überrascht haben. Die dem ganzen Bekannten einen gewissen Touch gegeben haben, was mich wiederum begeistern konnte.
Das Ende war gut, aber auch irgendwie anders. Ich hätte es wirklich anders erwartet, aber trotzdem hat es mir gefallen. Es ist nicht so wie immer und lässt Platz für seine eigenen Gedanken und Hoffnungen.

...Schreibstil:
Der Schreibstil hat einfach gut zur Geschichte gepasst. Irgendwie etwas bildlich, aber nicht zu aufdringlich. Das ganze Buch wird aus Dianes Perspektive erzählt, was natürlich einfach perfekt passt und nicht hätte anders sein dürfen. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, um Dianes Situation einfach besser verstehen zu können.

...Charaktere:
Diane kann einem wirklich Leid tun. Sie verliert mit einem Schlag ihre komplette Familie und fällt in ein tiefes Loch, aus dem sie nicht wirklich raus kommt. Zwar wird ihr immer wieder eine helfende Hand angeboten, aber sie lehnt immer ab. Bis sie sich eines Tages doch aufrafft und sich ins Ungewisse begibt, um auch dort wieder auf der Gefühlsachterbahn zu fahren. Ich konnte mich einfach so gut in sie hineinversetzen und habe mit ihr gelitten, aber auch gemeinsam Hoffnung geschöpft.
Felix war mir sofort sympathisch. Er ist Dianes bester Freund und kümmert sich wirklich ganz toll um sie. Egal wie oft sie ihn wegstößt, er kommt immer wieder und bietet still seine Hilfe an, redet ihr ins Gewissen oder erzählt ihr einfach von dem ganz normalen Leben, das sie verpasst. Was er für sie tut, fand ich wirklich toll, und irgendwie war er so mein kleiner Held.
Generell hat die Autorin ihre Charaktere sehr gut dargestellt. Alle waren sie eigenständige Personen, die gut ausgearbeitet und beschrieben waren, jeder mit seiner eigenen kleinen Rolle, die irgendwie wichtig war.


Fazit:
Irgendwie hat es mich verzaubert. Es war wirklich schön, zu lesen. Ich habe mit Diane gelitten und gehofft und bin ihr auf ihre Reise nach Irland gefolgt, habe ihren Wandel mitgemacht und mit ihr zusammen das Leben entdeckt.
Tolle Charaktere, ein schöner Schreibstil und eine tolle, traurige Idee, die Hoffnung macht.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der ein schönes Buch sucht, das einen beim Lesen berührt, aber auch Hoffnung auf die schönen Seiten des Lebens macht. Außerdem jedem, der eine kleine Liebesgeschichte sucht, die aber nicht den Hauptteil der Geschichte aus macht.

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