Montag, 14. Juli 2014

Rezension: "Die verlorenen Spuren" von Kate Morton

Allgemeine Infos:
Verlag:
Diana
Reihe: nein
Originaltitel: The Secret Keeper
Erscheinungsdatum: 28.01.2013
Seitenzahl: 605
ISBN9783453291003


Klappentext:
Eine unheilvolle Lüge, eine verbotene Sehnsucht, ein geheimes Verbrechen

England, Greenacres Farm 1961: Während einer Familienfeier am Flussufer beobachtet die junge Laurel, wie ein Fremder das Grundstück betritt und ihre Mutter aufsucht. Kurz darauf ist der idyllische Frieden des Ortes jäh zerstört. Erst fünfzig Jahre später gesteht sich Laurel beim Anblick eines alten Fotos ein, dass sie damals Zeugin eines Verbrechens wurde. Doch was genau geschah an jenem lang zurückliegenden Sommertag?


Meinung zu...

...Cover, Titel, Klappentext, Gestaltung:
Das Cover hat den typischen Widererkennungswert von Kate Morton. Auch der Titel passt sehr gut zum Inhalt, wenn auch erst im Nachhinein. Der Klappentext ist spannend geschrieben und verrät nicht zu viel.
Die Geschichte ist in vier große Teile unterteilt, die jeweils eine andere Person als Schwerpunkt beleuchtet.

...Grundidee & Verlauf:
Die Idee einer typischen Familiengeschichte mit vielen überraschenden und spannenden Wendungen!
Laurel hat damals, 1961, ein Verbrechen beobachtet, dessen Ausmaß ihr jedoch erst 40 Jahre später bewusst wird, als sie ein altes Foto ihrer Mutter sieht. Daraufhin stellt sie Nachforschungen über die Vergangenheit ihrer Mutter an. Was war sie für eine Person und wie kam es damals dazu?
Der Einstieg in das Buch fiel mir ziemlich leicht und ich war binnen weniger Seiten direkt in der Geschichte und habe mich gefühlt, als würde ich nach Hause kommen. Das liegt an dem tollen Schreibstil, aber mehr dazu später.
Der Verlauf der Geschichte hat mir gut gefallen und war logisch aufgebaut. Das finde ich immer ziemlich wichtig bei Familiengeschichten, die sowohl in der Gegenwart und der Vergangenheit spielen. Da durch, dass jedes Kapitel mit Ort und Jahr überschrieben war, kam es nicht zu Verwirrungen und ich habe mich mit der Geschichte sehr gut zurecht gefunden. Auch die Aufteilung in die vier Teile hat Sinn ergeben.
Die Geschichte hat viele überraschende und spannende Wendungen bereit gehalten. Die aller meisten hätte ich so nicht erwartet und so hielt das Buch viel Spannung bereit. Dennoch hat es sich an manchen Stellen etwas gezogen, wenn beispielsweise Passagen aus Tagebüchern oder Büchern von Henry abgedruckt waren. Aber ansonsten hatte ich niemals das Gefühl, dass die Geschichte steht, auch wenn gerade mal nichts passiert ist.
Das Ende war einfach perfekt und ziemlich überraschend! Damit hätte ich wirklich niemals gerechnet und meine Vermutungen gingen in eine ganz andere Richtung. Alles wurde schlüssig aufgeklärt und keine Fragen sind mehr offen geblieben. Genau so muss es sein!

...Schreibstil:
Der Schreibstil von Kate Morton zeichnet sich durch ihre bildreichen und detailierten Beschreibungen aus. So ganz nebenher lässt sie viele kleine Details einfließen, die mir ein ziemlich genaues Bild gegeben haben, aber dennoch Platz für meine eigenen Gedanken gelassen haben. Ich liebe diesen Schreibstil einfach!
Die Geschichte wird aus mehrere Perspektiven erzählt, sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, was aber immer über dem jeweiligen Kapitel stand. Mit dem Wechsel bin ich ziemlich gut klar gekommen.

...Charaktere:
In dieser Geschichte haben mich viele tolle Charaktere begleitet, alle sehr gut ausgearbeitet, sodass sie mir ziemlich präsent waren.
Allen vor an natürlich Laurel, die die Vergangenheit ihrer Mutter Dorothy neu beleuchet. Sie war für mich eine wirklich starke und ehrgeizige Person, mit der ich mich gut identifizieren konnte.
Noch besser gefallen hat mir eigentlich nur Dorothy selbst: Sie hat eine schwierige Vergangenheit und einiges erlebt und hat dabei sehr viel Mut bewiesen...
Aber auch die Nebencharaktere waren liebevoll gestaltet und haben ihren Teil zur Geschichte beigetragen, so dass alles ein stimmiges Ganzes ergab.

Fazit:
Nach langer Zeit mal wieder eine tolle Familiengeschichte! Für mehrere Tage hat die Autorin mich mitgenommen ins England der Vergangenheit und Gegenwart und mir dabei eine sehr spannende Familiengeschichte erzählt! Ich liebe Kate Mortons Schreibstil einfach über alles, was die Bücher zu etwas Besonderem für mich macht. Dazu dann noch die tollen ausgearbeiteten Charaktere.
Die Idee hinter der Geschichte konnte mich vollkommen überzeugen und war ziemlich spannend, vor allem am Ende gab es viele überraschende Wendungen. Leider gab es zwischendrin die ein oder andere Passage, wenn auch recht selten, die sich gezogen hat.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der gerne Familiengeschichten liest! Wer dann noch England und die Zeit des zweiten Weltkriegs interessant findet, der ist mit diesem Buch perfekt beraten! Wer damit nichts anfangen kann, der sollte besser die Finger davon lassen.

3 Kommentare:

  1. Hallöchen liebste Katja,
    ich muss gestehen, dass mich das Buch so gar nicht interessiert hat, weil das ja nicht so mein Genre ist. Familiendramen, Historien.. alles nicht so meins! Aber ich wollte dir trotzdem ein Kommentar hinterlassen, weil ich finde, dass du dir immer sehr viel Mühe mit deinen Rezensionen gibst und so schön ausführlich schreibst :)

    Liebst, Lotta

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  2. Liebste Katja,

    Habe das Buch seit ich aus Frankfurt wieder da bin schon 3 mal von Kollegen in die Hand gedrückt bekommen. Steht auf meiner Wunschliste, aber derzeit platzt hier alles aus den nähten!
    Wie läufts bei dir so? Du hast doch zum 1.7 angefangen,oder? :)
    Freue mich über frohe Kunde!

    Liebe Grüße

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  3. Leider musste ich das Buch nach etwa der Hälfte aus der Hand nehmen. Die Story zieht sich doch sehr. Es geht kaum vorwärts. Ich konnte teilweise nicht folgen bzw. es strengte mich zu sehr an, die Erzählstränge miteinander zu verknüpfen. Warum wird das Geheimnis erst nach 50 Jahren gelöst. Wenn es soo wichtig ist, versuche ich doch früher das Familiengeheimnis zu lösen. Schwaches Buch.

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