Mittwoch, 27. November 2013

Rezension: "Vergiss den Sommer nicht" von Morgan Matson

Klappentext:
Ein letzter Sommer, der ewig währen sollte ...

Immer wenn es brenzlig wird, hat Taylor genau eine Lösung: Sie rennt weg. Doch jetzt ist es die Zeit, die ihr davonläuft. Ihr Vater hat nur noch wenige Wochen zu leben und einen Wunsch: Diesen letzten gemeinsamen Sommer soll die Familie in Lake Phoenix verbringen - so wie früher. Taylor liebt den funkelnden See mit seinen duftenden Wäldern, den Abenden am Strand ... doch vor 5 Jahren, hat sie dort nicht nur ihre beste Freundin, sondern auch ihre erste Liebe enttäuscht. Nun versucht Taylor, all das wiedergutzumachen - und diesen Sommer festzuhalten, die letzten Tage mit ihrem Dad, die unwiederbringlich schwinden ...


Meinung:
Das Cover an sich ist ganz schön, vorbei die beiden Personen auf den ersten Blick sehr verrenkt wirken, was mich etwas stört. Außerdem sind sie so mit Klamotten und Hautfarbe ziemlich Ton in Ton. Den Titel mag ich total gerne, ebenso wie den Klappentext.

Die Idee finde ich richtig schön und regt zum Nachdenken an, auch wenn sie nicht so unbedingt einzigartig ist.

Dennoch habe ich bei der Umsetzung ein wenig was anzumerken. Die Geschichte wird aus Taylors Sicht erzählt mit ein paar Rückblenden zu dem Sommer vor fünf Jahren oder einigen anderen Ereignissen. Das fand ich gut und war auch nicht störend beim Lesefluss, sondern an den Stellen sehr angebracht.
Den Schreibstil von Frau Matson fand ich eigentlich sehr angenehm und ließ sich gut lesen. Vor allem zum Ende hin gab es einige emotionale Passagen, bei denen ich dauerhaft Tränen in den Augen hatte. Insgesamt konnte sie die ganze Situation gut darstellen.
Alles in der Geschichte dreht sich um den baldigen Tod von Taylors Vater und das Verbringen der letzten gemeinsamen Zeit im Ferienhaus, in dem sie vor fünf Jahren zu letzt waren. Dort hat Taylor damals einen großen Fehler begangen. Es dauert relativ lange, bis der Leser von diesem Fehler erfährt. Vielleicht wirkt er im ersten Moment nicht so bedeutend, aber sie belastet das sehr. Es passt gut zu ihrem Charakter und auch ich würde mich in ihrer Situation unwohl fühlen.
Taylor ist an sich ein seltsamer Charakter. Immer wenn es schwierig wird, läuft sie weg. Aber irgendwann muss sie sich ihren Problemen stellen. Ich finde, dass sie sich ganz super im Laufe der Geschichte entwickelt und durch die ganzen Geschehnisse erwachsener und vernünftiger wird. Da hat die Autorin ein tolles Bespiel geschaffen, wie Ereignissen einen Menschen verändern können.
Ich konnte mich gut in sie und die anderen Personen hineinversetzen, und auch nachvollziehen, warum sie auf eine bestimmte Art und Weise handeln. Jeder hat seine eigene Art mit der Krankheit des Vaters umzugehen und das wurde gut dargestellt.
Dennoch ging es mir an manchen Stellen zu wenig um Taylors Mutter. Von ihr wurde nur wenig erzählt. Das hätte mehr sein können und auch sollen.
Allerdings muss ich anmerken, dass die Geschichte am Anfang etwas vor sich hin plätscherte. Das war nicht unbedingt störend, aber hatte auch nicht viel Nutzen für die Geschichte. Es war nett zu lesen, hätte man vielleicht aber etwas anders schreiben können.


Zitat:
"Liebe ist nicht das Einzige, was man braucht, sondern das Einzige, was wirklich zählt." (S. 467)


Fazit:
Eine schöne Geschichte, die mich berühren konnte und mich zum Weinen gebracht hat. Allerdings hat sie zu Anfang ein paar Schwächen, ist aber sonst sehr realistisch, an manchen Stellen aber auch etwas naiv. Es bringt einen zum Nachdenken, was wirklich im Leben zählt und was wir hinterlassen, wenn wir gehen. Außerdem zeigt es, wie Erfahrungen Menschen verändern und wie man daraus wachsen kann.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der den letzten Sommer einer Familie miterleben möchte, die bald den Vater verliert und sich noch einmal kennen lernt. Außerdem jedem, der eine schöne Sommergeschichte sucht.

2 Kommentare:

  1. Huhu,

    das Buch habe ich bisher irgendwie noch gar nicht gekannt, klingt aber ja gar net so schlecht :) Mal gucken, ob ich das irgendwann mal lesen werde. :)

    lg, Steffi

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  2. Hey!
    Ich kann deine Rezension gut nachvollziehen. Mir ging es mir dem Buch ähnlich wie dir. Ich habe das Buch in einer Wanderbuchaktion gelesen und durfte hinein schreiben. Das war irgendwie nochmal eine ganz andere Leseerfahrung und hat viel Spaß gemacht.
    LG
    Yvonne

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